2013

Kommt es nach Nato aus Afghanistan zu einer neuen Flüchtlingswelle?

Der angekündigte Nato-Abzug aus Afghanistan hat jetzt schon in Afghanistan zur Unsicherheit und Angst vor der Situation danach gesorgt. Es ist zu erwarten, dass nach dem Verlassen der ISAF die Unsicherheit noch größer wird.   Nicht nur ein mögliches bevorstehendes Chaos macht die Menschen unsicher. Viele haben auch Angst um ihre Arbeitsplätze, die von ausländischen Truppen und Organisationen in Afghanistan abhängig sind. Menschen, die Wohnungen an Ausländer vermietet haben; Transport– und Baufirmen, die von ihnen Aufträge bekamen; Akademiker, die in gehobenen Positionen in NGOs Arbeit gefunden hatten, fürchten die Verlust  ihrer wirtschaftlichen Existenz. Die Zahl der ausgewanderten Akademiker, Journalisten und Intellektuelle hat seit zwei Jahren deutlich zugenommen. Radio France Internationale berichtet unter Berufung  eines UNO-Vertreters in Kabul, dass die Zahl der Flüchtlingen aus Afghanistan in den nächsten Monaten stark zunehmen wird. Nach einem Bericht des UNHCR bilden afghanische Flüchtlinge mit 2,7 Millionen registrierten Personen ein Virtel aller Flüchtlinge. Hinzu kommen ca. 2 Millionen Flüchtlinge, die sich illegal im Ausland aufhalten.

Bundespräsident Joachim Gauk sprach sich beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft für kürzere  Asylverfahren. Dabei sind bundesdeutsche Behörden und Gerichte  seit einigen Wochen mit einer großen Ansturm von Flüchtlingen aus Balkanstaaten  überlastet, so dass die Verfahren  von iranischen und afghanischen Antragstellen nicht rechtzeitig bearbeitet werden können.

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