Spiegel wurde diese Tage 60. Iranische Studenten, die in den 60er Jahren nach Deutschland kamen, (zu ihnen gehört auch der Autor) begleiten seit 40 Jahren das Blatt. Der Titel „Die Krönung auf Öl“ (1968) schmückte meine karge Studentenbude. Der Shah gab dem Magazin das letzte Interview (Majestät, stehen Sie mit dem Rücken zur Wand?“) und Ahmadinejad  sein Erstes.  Beide Interviews bleiben uns lange als „unheimliche Begegnungen“ in Erinnerung. Im Kreis der gebildeten Iraner gilt der SPIEGEL als ein Zeichen der Glaubwürdigkeit.: „…es steht doch im SPIEGEL.“  Als Zeichen von guten Deutschkenntnissen gilt der Spruch: „Er (sie) kann schon den SPIEGEL lesen.“ und manch ein iranischer oder afghanischer Taxifahrer legt den SPIEGEL als „Kulturwaffe“ sichtbar auf den Beifahrersitz und weist einen frechen deutschen Fahrgast mit dem Spruch zurecht: „… Was denken Sie von mir? Ich bin ein SPIEGEL-Leser!“ 

In Extremfällen ist das Blatt für einen das „Gewissen der Nation“ und für den anderen eine „ mächtige Meinungsmaschinerie.“  Barge Sabz fragte Dieter Bednarz (Nah-Ost-Experte der Auslandredaktion) als was das Blatt sich selbst sieht. Seine Antwort kam selbstbewußt und resolut: „SPIEGEL ist das größte europäische Nachrichtenmagazin.“  Vielleicht kann man auch das Magazin einfach als „selbstbewußt“ und „resolut“ bezeichnen.

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