Barge Sabz geht jetzt in das 3. Jahr über.

Liebe Leserinnen und Leser,

Barge Sabz geht jetzt in das 3. Jahr über. Wenn ich zurückblicke, so war die Freude viel größer, als die Anstrengungen und Schwierigkeiten, die mit der Herausgabe eines Blattes ohne  fremde Unterstützung verbunden sind.

In den letzten Wochen wurde viel über den Karikaturenstreit geschrieben. Manchmal fragt man sich als Muslim, was wohl die Motive für solche Aktionen sein können? Jeder weiß, wie gereizt die Stimmung ist, und es wäre naiv zu behaupten, man hätte die Konsequenzen nicht gekannt. Dutzende von Menschen kamen auf den Straßen ums Leben und die mühsame Arbeit von vernünftigen Menschen, welche für eine Annährung zwischen  Islam und Christentum arbeiten, wurde ernsthaft gestört.

Meinungs– und Redefreiheit entstanden doch als Instrumente  des Volkes gegen die Herrschenden. Dient die Veröffentlichung von hässlichen Bildern über Mohammad dem Protest gegen Fundamentalismus und tyrannische Herrschaft? Gewiß nicht; hier wird die Empfindlichkeit des einfachen Volkes von der Macht der Presse auf die Probe gestellt. Immer wieder wird betont, daß islamische Länder keine Aufklärung erlebt haben.  Die europäische Aufklärung lief nicht fehler– und problemfrei. Die Verbannung der Spiritualität und des Heiligen und die Verabsolutierung des Rationalismus waren nicht besonders förderlich. Die beiden Weltkriege wurden von laizistischen Machthabern geführt. Soll der Orient unbedingt diese Erfahrungen wiederholen?

Hadi Resasade

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